Omega-3 und Kinder

Omega-3 und Kinder

Warum Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA essenziell für die Entwicklung von Kindern sind

In einer Welt, in der Ernährung eine immer größere Rolle für die Gesundheit spielt, verdienen Omega-3-Fettsäuren wie EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) besondere Aufmerksamkeit – insbesondere bei der Entwicklung von Kindern. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind essenziell, da der Körper sie nicht in ausreichenden Mengen selbst herstellen kann. Doch warum sind EPA und DHA so wichtig für Kinder, und wie können Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder genügend davon erhalten?

Die Bedeutung von EPA und DHA für die kindliche Entwicklung

1. Gehirnentwicklung und kognitive Funktion

DHA ist ein zentraler Bestandteil der Zellmembranen im Gehirn. Studien zeigen, dass eine tägliche Einnahme mütterlicherseits von mindestens 800 mg DHA  besonders während der Schwangerschaft und der Stillzeit eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Gehirns spielt und das Risiko einer Frühgeburt deutlich verringern (Susan Carlson et.al., 2021).

Aber auch eine spätere ausreichende Versorgung des Kindes mit DHA ist mit einer besseren kognitiven Leistung, Sprachentwicklung und Aufmerksamkeitsspanne verbunden. Eine Studie von Birch et al. (2007) konnte zeigen, dass DHA-Supplementierung bei Kleinkindern zu einer Verbesserung der visuellen und kognitiven Entwicklung führte.

2. Augenfunktion

DHA ist auch ein Hauptbestandteil der Retina. Eine unzureichende Versorgung mit DHA kann die visuelle Entwicklung beeinträchtigen. Eine Metaanalyse von SanGiovanni et al. (2000) betonte die Bedeutung von DHA für die Sehschärfe bei Säuglingen.

3. Unterstützung des Immunsystems und der Herzgesundheit

EPA, das ebenfalls zu den Omega-3-Fettsäuren gehört, hat entzündungshemmende Eigenschaften und trägt zur Regulation des Immunsystems bei. Es kann dazu beitragen, das Risiko für entzündungsbedingte Erkrankungen zu senken, die auch im Kindesalter auftreten können.

4. Verhaltens- und Aufmerksamkeitsstörungen

Ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren wurde mit Verhaltens- und Aufmerksamkeitsproblemen wie ADHS in Verbindung gebracht. Eine Studie von Richardson und Montgomery (2005) zeigte, dass Omega-3-Supplementierung zu einer Verbesserung von Symptomen wie Hyperaktivität und Impulsivität führen kann.


Wie können Kinder genügend Omega-3-Fettsäuren aufnehmen?

Die Hauptquellen für EPA und DHA sind fettreiche Fische wie Lachs, Makrele und Hering. Da Kinder jedoch oft wenig Fisch essen, können Omega-3-reiche Lebensmittel wie Fischöl, Algenöl (pflanzliche Quelle von DHA) oder angereicherte Lebensmittel oder qualitative hochwertige Fischöle eine gute Alternative sein.


Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt für Kinder eine tägliche Aufnahme von etwa 250 mg DHA und EPA.


Praktische Tipps für Eltern

  • Regelmäßiger Fischverzehr: Bieten Sie Ihren Kindern zweimal pro Woche fettreichen Fisch (Lachs, Sardinen, Makrele, Hering,...) an.
  • Ergänzungen in Betracht ziehen: Bei Kindern, die keinen Fisch mögen, können Fischöl- oder Algenölpräparate eine Lösung sein. Ein halber Teelöffel qualitative hochwertiges Fischöl alle 2 bis 3 Tage reicht schon aus. Am besten das Öl in einem kühlen Saft, Milchspeise, Yoghurt, etc. vermischen. Das Fischöl sollte nicht erhitzt werden noch einer heissen Mahlzeit zugegeben werden.
  • Vielfalt in der Ernährung: Kombinieren Sie Omega-3-Quellen mit weiteren Nährstoffen wie Vitamin D und E, die die Aufnahme und Wirkung fördern können.

Fazit

Die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, für Kinder kann nicht genug betont werden. Sie sind unerlässlich für die gesunde Entwicklung des Gehirns, der Augen und des Immunsystems. Eine bewusste Integration von Omega-3-reichen Lebensmitteln oder qualitativ hochwertige Fisch-/Algenöle in den Speiseplan ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern langfristig zu fördern.

Literatur

  • Carlson S., et.al.. (2021). Higher dose docosahexaenoic acid supplementation during pregnancy and early preterm birth: A randomised, double-blind, adaptive-design superiority trial. Clinical Medicine 36 (2012) 100905
  • Birch, E. E., Garfield, S., Hoffman, D. R., et al. (2007). A randomized controlled trial of long-chain polyunsaturated fatty acid supplementation of formula in term infants after weaning at 6 weeks of age. The American Journal of Clinical Nutrition, 85(2), 393-400.
  • SanGiovanni, J. P., Berkey, C. S., Dwyer, J. T., et al. (2000). Dietary essential fatty acids, long-chain polyunsaturated fatty acids, and visual resolution acuity in healthy full-term infants: a systematic review. Pediatrics, 105(1), 114-120.
  • Richardson, A. J., & Montgomery, P. (2005). The Oxford-Durham study: a randomized, controlled trial of dietary supplementation with fatty acids in children with developmental coordination disorder. Pediatrics, 115(5), 1360-1366.
  • EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (2010). Scientific Opinion on Dietary Reference Values for fats, including saturated fatty acids, polyunsaturated fatty acids, monounsaturated fatty acids, trans fatty acids, and cholesterol. EFSA Journal, 8(3), 1461.
Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.