Omega-3 hilft bei ADHD

Omega-3 hilft bei ADHD

Die positiven Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten Entwicklungsstörungen bei Kindern. Sie äußert sich durch Probleme wie Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit, die oft den Alltag und das Lernen erschweren. Neben gängigen Behandlungsmethoden wie Verhaltenstherapie und Medikamenten werden zunehmend natürliche Ansätze wie die Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren untersucht. Insbesondere EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), zwei essenzielle Fettsäuren, zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Unterstützung von Kindern mit ADHS.


Omega-3 und ADHS: Wissenschaftliche Grundlagen

Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die für die Funktion und Entwicklung des Gehirns entscheidend sind. DHA ist ein zentraler Bestandteil der neuronalen Zellmembranen und trägt zur Signalübertragung im Gehirn bei. EPA hingegen wirkt entzündungshemmend und reguliert chemische Prozesse, die mit Stimmung und Verhalten in Zusammenhang stehen.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ADHS weisen oft einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren auf. Eine Metaanalyse von Bloch und Qawasmi (2011) zeigt, dass Omega-3-Supplementierungen, insbesondere mit hohen EPA-Dosen, die Symptome von ADHS signifikant verbessern können.

 

Positive Wirkungen von EPA und DHA bei ADHS

1. Verbesserung der Aufmerksamkeit

Studien belegen, dass Omega-3-Fettsäuren die neuronale Kommunikation fördern. Dies hilft Kindern mit ADHS, ihre Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne zu verbessern. Eine Untersuchung von Milte et al. (2012) zeigt, dass eine Erhöhung der Omega-3-Zufuhr die Fähigkeit von Kindern steigert, fokussiert bei Aufgaben zu bleiben.

2. Reduktion von Hyperaktivität und Impulsivität

EPA und DHA können die Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin regulieren, die für die Impulskontrolle und Stimmung wichtig sind. Eine Studie von Richardson und Montgomery (2005) zeigt, dass Omega-3-Supplementierung bei Kindern mit ADHS die Symptome wie Hyperaktivität und Impulsivität mindern kann. Eine tägliche Einnahme von 550 mg EPA und 225 mg DHA über einen Zeitraum von 8 Wochen wurde mit einem Rückgang impulsiven Verhaltens bei Kindern mit ADHS in Verbindung gebracht. Insbesondere in Verbindung mit einer Mediterranen Diät. (San Mauro Martin, 2022)

3. Emotionale Stabilität

EPA wirkt entzündungshemmend und kann dadurch das Risiko für Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit senken. Dies hilft Kindern, emotional stabiler zu bleiben und soziale Interaktionen besser zu bewältigen.

4. DHA verbessert die Aufmerksamkeit bei Judendlichen

Höhere DHA Blutwerte scheinen in Verbindung mit einer verbesserten Aufmerksamkeit bei Jugendlichen zu stehen (Pinar-Marti A. et al, 2022)


Wie Omega-3 optimal genutzt werden kann

1. Ernährungsquellen

Fettreiche Fische wie Lachs, Makrele und Sardinen sind die besten natürlichen Quellen für EPA und DHA. Da Kinder oft wenig Fisch essen, sind Alternativen wie Fischöl oder Algenöl (pflanzliche Quelle von DHA) empfehlenswert.

2. Dosierung

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 250–500 mg EPA und DHA. Bei ADHS kann die Dosierung individuell angepasst werden, wobei Studien mit Jugendlichen und Erwachsenen oft von höheren EPA-Dosen (800-1000 mg EPA+DHA pro Tag) profitieren. 

3. Qualität der Präparate

Hochwertige Fischöl- oder Algenölprodukte ohne Schadstoffbelastung sind essenziell. Achten Sie auf Präparate die neben DHA auch einen hohen Anteil an EPA besitzen, da eine solche Kombination bei ADHS-Symptomen besonders wirksam ist.   


Studienlage: Was sagt die Wissenschaft?

  1. Bloch & Qawasmi (2011): In ihrer Metaanalyse fanden die Forscher, dass Omega-3-Supplementierung ADHS-Symptome signifikant reduziert, wobei EPA die stärkste Wirkung zeigte.
  2. Richardson & Montgomery (2005): Diese Studie zeigte, dass Kinder mit ADHS nach einer Omega-3-Supplementierung eine Verbesserung ihrer Verhaltenssymptome erfuhren.
  3. Milte et al. (2012): Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die gezielte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren die kognitive und verhaltensbezogene Leistungsfähigkeit verbessert.

Fazit

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, sind ein vielversprechender Ansatz zur Unterstützung von Kindern mit ADHS. Sie verbessern die Aufmerksamkeit, reduzieren Hyperaktivität und fördern die emotionale Stabilität. Eltern sollten die Integration von Omega-3-reichen Lebensmitteln oder hochwertigen Präparaten in den Alltag ihrer Kinder in Betracht ziehen. Kombiniert mit anderen therapeutischen Maßnahmen bieten sie eine natürliche und effektive Möglichkeit, das Leben von Kindern mit ADHS nachhaltig zu verbessern.


Quellen:

  1. Bloch, M. H., & Qawasmi, A. (2011). Omega-3 fatty acid supplementation for the treatment of children with attention-deficit/hyperactivity disorder symptomatology: Systematic review and meta-analysis. Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 50(10), 991-1000.
  2. Richardson, A. J., & Montgomery, P. (2005). The Oxford-Durham study: A randomized, controlled trial of dietary supplementation with fatty acids in children with developmental coordination disorder. Pediatrics, 115(5), 1360-1366.
  3. Milte, C. M., et al. (2012). Polyunsaturated fatty acids, cognition, and literacy in children with ADHD. Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids, 87(1), 35-42.
  4. Pinar-Marti A., et.al.. (2022) Red blood cell omega-3 fatty acids and attention scores in adolescents. European Child & Adolescent Psychiatry. https://doi.org/10.1007/s00787-022-02064-w
  5. San Mauro Martin, et.al. (2022) Impulsiveness in children with attention-deficit / hyperactivity disorder after an 8-week intervention with the Mediterranean diet and/or omega-3 fatty acids: a randomised clinical trial.

    Neurología 37 (2022) 513—523

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